Bericht vom 3. Palliativfachtag 2014
Sehr geehrte Mitglieder des Palliativnetzwerkes und Interessierte,
wir haben für den 3. Palliativfachtag einen Bericht mit Bildern online gestellt. Gleichzeitig möchten wir die Gelegenheit nutzen, den 4. Palliativfachtag für den 30. September 2015 anzukündigen.
Am 08.10.2014 fand der nunmehr dritte Palliativfachtag unseres Netzwerkes, dieses Jahr wiederum im Kloster Nimbschen, statt. Das Programm beinhaltete u.a. Leitvorträge von Frau Prof. Riha, Uni Leipzig, und Frau Prof. Bienstein, Uni Witten-Herdecke. Das Programm stellten wir unter das Motto
„Selbstbestimmung am Lebensende – Wunschtraum oder Wirklichkeit?“
Bereits im Vorfeld hatte sich eine höhere Teilnehmerzahl als 2013 abgezeichnet. Letztlich konnte wir uns über 65 Teilnehmer freuen. Nach der Begrüßung durch die Vorstandsvorsitzende, Frau Berger, spannte Frau Prof. Riha in ihrem Vortrag einen Bogen von der Antike bis zur Gegenwart. Insbesondere ging sie auch auf die Rolle des Arztes ein, sich traditionell aus der Behandlung von Patienten, die „dem Tode geweiht“ waren, herauszuhalten, konnte er doch sonst leicht in den Verdacht von Geschäftemacherei geraten. Dies änderte sich erst in der modernen Zeit. Ebenso hat sich die Sichtweise auf die Selbstbestimmung im Laufe der Jahrhunderte gewandelt. Am Schluss ihres Vortrages ging sie noch auf die aktuelle Diskussion um das Thema aktive Sterbehilfe und assistierter Suizid ein, und brachte hier die ethischen Probleme und Bedenken zum Ausdruck. In der anschließenden Diskussion konnten noch einige Fragen aus dem Auditorium diskutiert werden.
Als nächster Punkt berichtete Herr Pfr. Dr. Oettler, Seelsorger Kliniken Leipziger Land, über seine ganz praktischen Erfahrungen und Ansätze im Umgang mit dem Thema Selbstbestimmung. Nach seinem interessanten Vortrag (4,4 MB) und einer kurzen Diskussion ging es in die Pause, wo für einen Imbiss gesorgt war.
Nach der Pause ging es weiter mit dem Beitrag von Herrn Roland Haase, der über seine Tätigkeit als Ehrenamtler im Hospizverein sprach. Es wurde ein sehr erfrischender Vortrag, welcher für alle verdeutlichte, dass man über keinen medizinischen Hintergrund verfügen muss, um segensreich bei der Betreuung Schwerstkranker und Sterbender mitzuwirken. Im Folgenden gab es eine Überleitung zum Beitrag von Frau OÄ Dr. med. Dörte Schotte von der Palliativstation der Universitätsklinik Leipzig. Sie stellte das Spannungsfeld zwischen kurativem und palliativem Behandlungsansatz dar, und verdeutlichte dies anhand von Fallbeispielen und stand danach noch für eine Diskussion zur Verfügung.
Nach einer erneuten, angesichts des Imbissangebotes leider zu kurzen (!), Pause begann der mit Spannung erwartete Vortrag von Frau Prof. Christel Bienstein zum Thema basale Stimulation. In ihrem Beitrag schilderte sie ihre ersten Berührungspunkte mit dem Thema aus der Zeit auf der Intensivstation. Im Weiteren berichtete sie über Grundlagen und die Adaptierung der Methode für die Pflege und Palliativmedizin. In ihrem interessanten Vortrag (1,3 MB) streifte sie zudem eine Reihe von pflegewissenschaftlichen Gebieten. In der anschließenden Diskussion wurde unter anderem die Notwendigkeit der Stärkung der „Lobby“ für hochwertige Pflege und die geplante Bildung von Pflegekammern thematisiert.
Herzliche Grüße bis 2015
Ihr Vorstand des Palliativnetzwerkes Leipzig und Umgebung