Bericht vom 4. Palliativfachtag 2015
Liebe Mitglieder des Palliativnetzwerkes und Interessierte,
wir haben für den 4. Palliativfachtag einen Bericht mit Bildern online gestellt.
Gleichzeitig möchten wir die Gelegenheit nutzen, den 5. Palliativfachtag für den 7. September 2016 anzukündigen.
Wir freuen uns, dass am 30.09.2015 auch der 4. Palliativfachtag wiederum im Koster Nimbschen über die Bühne gehen konnte. Das Programm beinhaltete mehrere Vorträge zum Thema PEG-Sonde sowie Ausführungen zu Aromapflege. Das Programm beinhaltete eine Reihe von Vorträgen – alle zum Thema PEG-Sonde„.
Sehr erfreulich war für uns der Umstand, dass sich die Teilnehmerzahl erneut nahezu verdoppelt hat und wir nun ca. 120 Teilnehmer begrüßen konnten. Nach der Begrüßung durch die Vorstandsvorsitzende, Frau Berger, begann Herr Prof. Kallert, ärztlicher Direktor des Zentrums für seelische Gesundheit am Helios Park-Klinikum Leipzig mit seinem Vortrag. Er stellte ethische Prinzipien und eine daraus abgeleitete Handreichung zur Entscheidungsfindung vor, ob eine PEG-Sonde empfohlen werden soll oder nicht. Dies verdeutlichte er dann anhand von eindrücklichen Fallbeispielen aus der Gerontopsychiatrie (Vortrag von Prof. Kallert).
Herr Dr. Kamprad stellte seinen Zugang zum Thema PEG-Sonde aus der Sicht des im Hospiz, auf der Palliativstation und im SAPV-Team tätigen Palliativmediziners dar. Insbesondere ging er auch auf die Indikationen i.R. der Symptomkontrolle bei Ileus ein und hatte ebenfalls praktische Beispiele parat (Vortrag von Dr. Kamprad).
Die rechtliche Seite wurde von Herrn RA Hirschkorn, Fachanwalt für Medizinrecht, beleuchtet. Schwerpunkt seiner Präsentation war die Darstellung eines wegweisenden Urteils des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2012 zum Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen im Zusammenhang mit der Durchführung von künstlicher Ernährung über eine PEG-Sonde (Vortrag von RA Hirschkorn).
Frau Dr. Wagner berichtete zunächst davon, wie sich ihre Ansichten und Erfahrungen zum Thema PEG-Sonde über die Jahre geändert haben. Als junge Neurologin im Krankenhaus empfahl sie häufig die Anlage solcher Sonden. Die eigene Tätigkeit in der Niederlassung und wissenschaftliche Veröffentlichungen der letzten Jahre führten bei ihr zu einem Umdenken. Auch sie ging nochmal darauf ein, dass durch die Maßnahme weder eine Verbesserung der Lebensqualität noch eine Lebensverlängerung bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz zu erwarten ist. Für ihren emotionalen und anschaulichen Vortrag erhielt sie viel Applaus (Vortrag von Frau Dr. Wagner).
Nach der Pause, während der die Teilnehmer sich am reichhaltigen Büffet stärken konnten, folgte der Vortrag von Frau Schauer. Sie beschäftigte sich mit Konfliktmanagement und gerade beim Thema PEG-Sonde sind Konflikte ja nicht gerade selten (Vortrag von Frau Schauer).
Nunmehr folgte bereits der letzte Punkt des Abends. Frau Lück, Aromapflegeexpertin, stellte dem (trotz der vorgerückten Stunde noch fast vollständigen) Auditorium ihren Zugang zu Palliativpatienten unter Einsatz von Aromapflege vor – ein sehr anschaulicher und zum Nachdenken anregender Vortrag, der ebenfalls mit viel Applaus bedacht wurde (Vortrag von Frau Lück).
Zum Abschluss möchten wir als Vorstand des Palliativnetzwerkes noch allen Teilnehmern danken, die sich in großer Zahl der Mühe unterzogen haben, den Bewertungsbogen auszufüllen. Danke für das sehr positive Feedback und die wertvollen Anregungen.
Wir würden uns freuen, Sie auch 2016 wieder begrüßen zu können
Ihr Vorstand des Palliativnetzwerkes Leipzig und Umgebung